Physiotherapie
Eine fundierte Ausbildung, Weiterbildung auf wissenschaftlicher Basis, Einfühlungsvermögen und hohe Motivation sind wichtige Voraussetzungen, um PatientInnen und KlientInnen erfolgreich behandeln und begleiten zu können.
Das Berufsbild der PhysiotherapeutInnen
Physiotherapie beinhaltet einerseits die Vermeidung von Funktionsstörungen des Bewegungssystems, die Erhaltung und Wiederherstellung der natürlichen Bewegungsabläufe und andererseits die Symptomverbesserung –kontrolle und -begleitung, um dem/der PatientIn eine optimale Bewegungs- und Schmerzfreiheit, Selbständigkeit bzw. Lebensqualität zu ermöglichen. Das Berufsbild der/s PhysiotherapeutIn beinhaltet die Planung, Gestaltung und Durchführung des physiotherapeutischen Prozesses. Dieser Prozess ist das diagnostische und therapeutische „Handwerkszeug“ der PhysiotherapeutInnen und ein wichtiges Tool in der Qualitätssicherung von Behandlungen. Maßgeblich entscheidend für den Behandlungserfolg sind darüber hinaus die soziale Kompetenz und das Einfühlungsvermögen der PhysiotherapeutInnen. Physiotherapie wird als Therapie und Rehabilitation von ÄrztInnen verordnet und von PhysiotherapeutInnen eigenverantwortlich durchgeführt. Sie wird in Krankenanstalten, Rehabilitationszentren und privaten Praxen angeboten. Im Rahmen der Vorsorgemedizin umfasst die Physiotherapie die Gesundheitsberatung und -erziehung, sowie präventive Maßnahmen. PhysiotherapeutInnen arbeiten mit verschiedensten bewegungstherapeutischen Behandlungskonzepten und -techniken. Ergänzt werden diese durch Massagen und physikalische Zusatzmaßnahmen wie Thermotherapie, Elektrotherapie, Hydrotherapie u.a.m.
Der Qualifikation von PhysiotherapeutInnen liegt ein sechssemestriges Studium zu Grunde. Voraussetzungen für die Zulassung zum Fachhochschulstudium für Physiotherapie sind die Matura oder eine gleichgehaltene Qualifikation (z.B. Studienberechtigungsprüfung) und eine erfolgreich absolvierte Aufnahmeprüfung.
Das Studium umfasst theoretische und praktische Lehrveranstaltungen an der Fachhochschule und diversen Praktika, im Rahmen derer die Studierenden unter Supervision von PhysiotherapeutInnen direkt mit den PatientInnen arbeiten.
Die theoretische Ausbildung umfasst:
- Therapeutische Grundlagen (Bewegungslehre, Biomechanik, Bewegungswissenschaften etc.)
- Vorklinische Grundlagen (Anatomie, Physiologie, Pathologie, etc.)
- Klinische Grundlagen (Orthopädie, Neurologie, etc.)
- Physiotherapeutische Verfahren der Untersuchung, Diagnostik, Therapie und Evaluation
- Physiotherapie in Prävention, Therapie und Rehabilitation
- Wissenschaft und Forschung in der Physiotherapie
- Human- und sozialwissenschaftliche Grundlagen
- Strukturen und Einrichtungen des Gesundheitswesens
Die praktische Ausbildung erfolgt in allen relevanten medizinischen und präventiven Bereichen und umfasst diverse Praktika.
Die Studierenden verfassen während des Studiums zwei Bachelorarbeiten und schließen das Studium mit einer Bachelorprüfung ab. Die AbsolventInnen sind berechtigt, den akademischen Titel Bachelor of Science (kurz: BSc) zu tragen.
In Folge der Umstellung der Physiotherapie-Ausbildung auf Fachhochschul-Studiengänge etablieren sich auch zunehmend postgraduale Masterstudien für PhysiotherapeutInnen. In Österreich werden derzeit folgende Master-Lehrgänge für PhysiotherapeutInnen in Kooperation mit Physio Austria angeboten:
- Sportphysiotherapie (in Kooperation mit der Universität Wien)
- Musculoskelettale Physiotherapie (in Kooperation mit der Donau-Universität Krems)
- Kardiorespiratorische Physiotherapie (in Kooperation mit der MedUni Graz)
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Master in Physiotherapie (in Kooperation mit der FH Campus Wien)
(Quelle: physioaustria.at)